Unter Herz-Kreislauferkrankungen werden strukturelle Veränderung des Herzmuskelgewebes (Kardiomyopathie), Abweichungen und Unregelmäßigkeiten des Herzschlags (Herzrhythmusstörungen) oder andere Veränderungen, welche Störungen im Blutkreislauf auslösen und die Blutversorgung des Körpers gefährden, zusammengefasst. Das Diagnostik-Panel für Herzerkrankungen umfasst 220 Gene und deckt neben einzelnen Erkrankungen des kardiovaskulären Bereichs vor allem die genetisch vermittelten Kardiomyopathien, Herzrhythmusstörungen, familiäre Hypercholesterinämien sowie kongenitale Herzfehler ab. Zusätzlich bietet unser Panel auch die Diagnostik für RASopathien (inkl. Noonan-Syndrom) an, bei denen es sich um eine klinisch wie genetisch heterogene Gruppe von Erkrankungen handelt, die durch Fehlregulationen des RAS-MAPK-Signalweges hervorgerufen werden. Ist dieser Signalweg gestört, kann es zu Fehlbildungen im Herzen und anderen Organen kommen.
Das Diagnostik-Panel für Herzerkrankungen basiert auf unserer hauseigenen, qualitativ hochwertigen ExomeXtra®-Anreicherung. Diese deckt alle proteinkodierenden Bereiche sowie intronische und intergenische Varianten ab, die in den Datenbanken HGMD und ClinVar als krankheitsrelevant beschrieben sind. Darüber hinaus ermöglicht die ExomeXtra®-Anreicherung ein genomweites CNV-Calling mit einer vergleichbaren diagnostischen Auflösung zu Array-CGH. Damit bietet es die ideale Grundlage für die genetische Diagnostik.
Sie sind in Deutschland versichert? Unsere Kolleginnen und Kollegen vom Zentrum für Humangenetik Tübingen beraten Sie gerne!
Was wir Ihnen mit diesem Panel bieten
Unser Versprechen an Sie
Ihre Vorteile
Es ist möglich, ein einzelnes oder mehrere vordefinierte Gen-Sets anzufordern. Zusätzlich zur vollumfänglichen Analyse der Gene des angeforderten Gen-Sets erweitern wir die Analyse um zusätzliche Gene im Rahmen einer Differentialdiagnose. Wir berichten hier Varianten unklarer Signifikanz (ACMG Klasse 3) sowie pathogene und wahrscheinlich pathogene Varianten (ACMG Klassen 4 und 5) für das primär beauftragte Gen-Set. Bei den Genen, die aufgrund der Differentialdiagnose untersucht wurden, beschränken wir den Befund auf pathogene und wahrscheinlich pathogene Varianten (ACMG Klassen 4 und 5), die mit der Indikation der/des Ratsuchenden im Zusammenhang stehen könnten.
Das Panel für Herzerkrankungen basiert auf CeGaTs ExomeXtra®-Anreicherung. Dadurch können zusätzliche, phänotypisch in Frage kommende Gen-Sets anderer CeGaT-Panels, oder einzelne Gene, ohne zusätzliche Sequenzierung beauftragt werden. Falls Sie ein individuelles Panel zusammenstellen möchten, kontaktieren Sie uns. Wir unterstützen Sie gerne.
Neben dem primären Diagnostikauftrag kann zusätzlich die Beurteilung der ACMG-Gene, sowie die Erstellung eines pharmakogenetischen Profils beauftragt werden.
Methode
Die Anreicherung der kodierenden Bereiche, sowie der angrenzenden Intronbereiche erfolgt mit einer Hybridization-in-Solution-Technologie. Hierbei wird die Auswahl der anzureichernden Bereiche getroffen und die Anreicherungs-Baits designt. Die Hochdurchsatz-Sequenzierung wird auf unseren Illumina-Plattformen durchgeführt. Mittels hausinterner Computercluster werden die Daten bioinformatisch aufbereitet.
Anschließend wertet unser Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Fachärztinnen und Fachärzten für Humangenetik die Daten aus und erstellt einen medizinischen Befund.
Beispielbefund
Information: Der Beispielbefund Epilepsie und Hirnentwicklungsstörungen stellt exemplarisch dar, wie ein Befund aufgebaut ist.
Allgemeine Informationen
Material
- 1–2 ml EDTA-Blut (empfohlene Probenart), oder
- 1–2 µg genomische DNA
- CeGaT-Einsendeformular inkl. schriftliche Einverständniserklärung nach GenDG
Hier finden Sie weitere Informationen zum sicheren Versand Ihrer Probe.
Kosten
Die Preise für unsere humangenetische Diagnostik sind abhängig von der Größe des gewählten Diagnostik-Panels sowie dem/den gewählten Gen-Set/s. Neben der Sequenzierung und der bioinformatischen Analyse ist auch die Erstellung eines medizinischen Befundes durch unser Expertenteam, bestehend aus Humangenetikerinnen und Humangenetikern sowie Diagnostikerinnen und Diagnostikern, im Preis enthalten.
Gen-Sets – Herzerkrankungen
Kardiomyopathie, dilatativ (HRT01, 50 Gene)
ABCC9, ACTC1, ACTN2, ANKRD1, BAG3, BAG5, CRYAB, CSRP3, DES, DMD, DOLK, DSG2, DSP, EMD, FKTN, FLNC, JPH2, LAMA4, LAMP2, LDB3, LMNA, LMOD2, MYBPC3, MYH6, MYH7, MYPN, NEXN, NKX2-5, PKP2, PLN, PPCS, PRDM16, RAF1, RBM20, RPL3L, RYR2, SCN5A, SDHA, SGCD, SPEG, TAFAZZIN, TCAP, TMEM43, TNNC1, TNNI3, TNNI3K, TNNT2, TPM1, TTN, VCL
Kardiomyopathie, hypertroph (HRT02, 31 Gene)
ACTC1, ACTN2, ALPK3, CAV3, CSRP3, DES, FHOD3, FLNC, GLA, JPH2, LAMP2, LDB3, MYBPC3, MYH6, MYH7, MYL2, MYL3, MYLK2, MYOZ2, MYPN, NEXN, PLN, PRKAG2, TCAP, TNNC1, TNNI3, TNNT2, TPM1, TRIM63, TTN, VCL
Kardiomyopathien können auch als Leitsymptom einer Mitochondriopathie auftreten. Insbesondere bei Neugeborenen bzw. Kindern in den ersten Lebensjahren mit schwerer Kardiomyopathie sollte eine Abklärung auf eine genetisch bedingte Störung der Mitochondrienfunktion in Betracht gezogen werden. Für die Abklärung einer möglichen Mitochondriopathie verwenden Sie bitte das Einsendeformular für Stoffwechselerkrankungen/Mitochondriopathien Gen-Sets MIT-01 (mtDNA) und MIT-02 (kernkodierend).
Linksventrikuläre Noncompaction-Kardiomyopathie (NCCM/LVNC) (HRT03, 13 Gene)
ACTC1, ACTN2, DTNA, HCN4, LDB3, MIB1, MYBPC3, MYH7, PRDM16, TAFAZZIN, TNNT2, TPM1, TTN
Long-QT-Syndrom (HRT05, 14 Gene)
AKAP9, ANK2, CACNA1C, CALM1, CALM2, CALM3, CAV3, KCNE1, KCNE2, KCNH2, KCNJ2, KCNQ1, SCN5A, TRDN
Arrhythmogene rechtsventrikuläre Dysplasie /Kardiomyopathie (ARVD/C) (HRT06, 11 Gene)
CDH2, DES, DSC2, DSG2, DSP, FLNC, JUP, LMNA, PKP2, PLN, TMEM43
Katecholaminerge polymorphe ventrikuläre Tachykardie (CPVT), paroxysmales/ idiopathisches Kammerflimmern / Tachykardie (HRT08, 11 Gene)
ANK2, BAG5, CALM1, CALM2, CALM3, CASQ2, KCNJ2, RYR2, SCN5A, TECRL, TRDN
Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) (HRT17, 34 Gene)
AKAP9, ANK2, BAG5, CACNA1C, CACNB2, CALM1, CALM2, CALM3, CASQ2, CAV3, CDH2, DES, DSC2, DSG2, DSP, FLNC, HCN4, JUP, KCND3, KCNE1, KCNE2, KCNH2, KCNJ2, KCNQ1, LMNA, PKP2, PLN, RYR2, SCN1B, SCN5A, TECRL, TMEM43, TRDN, TRPM4
Isolierte und syndromale kongenitale Herzfehler (HRT09, 109 Gene)
ABL1, ACTA2, ACTC1, ACVR2B, ADAMTS10, ADAMTS19, ADNP, AFF4, B3GAT3, B3GLCT, CAPN15, CBL, CCDC39, CDK13, CFAP53, CFC1, CHD4, CHD7, CITED2, CREBBP, CRELD1, CTNND1, DHCR7, DNAAF1, DNAAF3, DNAH11, DNAH5, DNAI1, DTNA, EHMT1, ELN, EVC, EVC2, FLNA, FLT4, FOXC1, FOXH1, G6PC3, GATA4, GATA5, GATA6, GDF1, GJA1, GPC3, HOXA1, HRAS, HYAL2, JAG1, KDM6A, KMT2D, KYNU, LZTR1, MAP2K1, MAP2K2, MED12, MEGF8, MEIS2, MID1, MMP21, MYH6, MYH7, NADSYN1, NEK8, NIPBL, NKX2-5, NKX2-6, NODAL, NONO, NOTCH1, NOTCH2, NR2F2, ODAD1, PIK3R2, PKD1L1, PLD1, PPP1CB, PRKACA, PRKACB, PRKD1, PTPN11, RAF1, RBM10, RIT1, ROBO1, ROBO4, ROR2, SALL1, SALL4, SH3PXD2B, SOS1, SOS2, SOX17, SPEN, SPRED2, TAB2, TBX1, TBX20, TBX5, TGDS, TLL1, TRAF7, UBR1, WBP11, WDPCP, ZEB2, ZFPM2, ZIC3, ZMYM2, ZNF699
Gene für eine Primäre Ciliäre Dyskinesie finden Sie im Einsendeformular für Ziliopathien (CIL-01).
RASopahie (Inkl. Noonan-Syndrom) (HRT10, 22 Gene)
BRAF, CBL, HRAS, KRAS, LZTR1, MAP2K1, MAP2K2, MAPK1, MRAS, NF1, NRAS, PPP1CB, PTPN11, RAF1, RASA2, RIT1, RRAS2, SHOC2, SOS1, SOS2, SPRED1, SPRED2
Aortenaneurysma / Loeys-Dietz-Syndrom / Arterial Tortuosity Syndrom (HRT11)
Ersetzt durch unser Diagnostik-Panel CTD02: Bindegewebserkrankungen (Ehlers-Danlos-Syndrom, Marfan-Syndrom, Loeys-Dietz-Syndrom, Aortenaneurysma und Differentialdiagnosen); bitte verwenden Sie das entsprechende Einsendeformular für Bindegewebserkrankungen und einen gesonderten Überweisungsschein.
Pulmonale arterielle Hypertonie (HRT15, 11 Gene)
ACVRL1, BMPR1B, BMPR2, CAV1, EIF2AK4, ENG, KCNA5, KCNK3, SMAD4, SMAD9, TBX4
Genverzeichnis – Panel für Herzerkrankungen
ABCA1, ABCC9, ABCG5, ABCG8, ABL1, ACTA2, ACTC1, ACTN2, ACVR2B, ACVRL1, ADAMTS10, ADAMTS19, ADNP, AFF4, AKAP9, ALPK3, ANK2, ANKRD1, APOA5, APOB, APOC2, APOE, ATP13A3, B3GAT3, B3GLCT, BAG3, BAG5, BMPR2, BRAF, CACNA1C, CACNB2, CALM1, CALM2, CALM3, CAPN15, CASQ2, CAV1, CAV3, CBL, CCDC39, CDH2, CDK13, CFAP53, CFC1, CHD4, CHD7, CITED2, CREBBP, CRELD1, CRYAB, CSRP3, CTNND1, DES, DHCR7, DMD, DNAAF1, DNAAF3, DNAH11, DNAH5, DNAI1, DOLK, DSC2, DSG2, DSP, DTNA, EHMT1, EIF2AK4, ELN, EMD, ENG, EVC, EVC2, FHOD3, FKTN, FLNA, FLNC, FLT4, FOXC1, FOXH1, G6PC3, GATA4, GATA5, GATA6, GDF1, GDF2, GJA1, GLA, GPC3, GPIHBP1, HCN4, HOXA1, HRAS, HYAL2, JAG1, JPH2, JUP, KCND3, KCNE1, KCNE2, KCNH2, KCNJ2, KCNK3, KCNQ1, KDM6A, KDR, KMT2D, KRAS, KYNU, LAMA4, LAMP2, LDB3, LDLR, LDLRAP1, LMNA, LMOD2, LPL, LZTR1, MAP2K1, MAP2K2, MAPK1, MED12, MEGF8, MEIS2, MIB1, MID1, MMP21, MRAS, MYBPC3, MYH6, MYH7, MYL2, MYL3, MYLK2, MYOZ2, MYPN, NADSYN1, NEK8, NEXN, NF1, NIPBL, NKX2-5, NKX2-6, NODAL, NONO, NOTCH1, NOTCH2, NR2F2, NRAS, ODAD1, PCSK9, PIK3R2, PKD1L1, PKP2, PLD1, PLN, PPCS, PPP1CB, PRDM16, PRKACA, PRKACB, PRKAG2, PRKD1, PTPN11, RAF1, RASA2, RBM10, RBM20, RIT1, ROBO1, ROBO4, ROR2, RPL3L, RRAS2, RYR2, SALL1, SALL4, SCN1B, SCN5A, SDHA, SGCD, SH3PXD2B, SHOC2, SMAD9, SOS1, SOS2, SOX17, SPEG, SPEN, SPRED1, SPRED2, TAB2, TAFAZZIN, TBX1, TBX20, TBX4, TBX5, TCAP, TECRL, TGDS, TLL1, TMEM43, TNNC1, TNNI3, TNNI3K, TNNT2, TPM1, TRAF7, TRDN, TRIM63, TRPM4, TTN, UBR1, VCL, WBP11, WDPCP, ZEB2, ZFPM2, ZIC3, ZMYM2, ZNF699
Zusatzleistungen
HLA-Typisierung (HLA01)
HLA Klasse I (Gene A, B, C) und HLA Klasse II (Gene DPA1, DPB1, DQA1, DQB1, DRB1, DRB3, DRB4, DRB5)
ACMG-Gene
In seltenen Fällen können genetische Veränderungen nachgewiesen werden, die nicht im Zusammenhang mit dem Untersuchungsauftrag stehen (sog. Zusatzbefunde). Das Berichten solcher Zusatzbefunde beschränkt sich auf pathogene Veränderungen (ACMG Klassen 4 und 5) in ausgewählten Genen, für die eine Behandlungskonsequenz für die Patientin/den Patient oder die Familie besteht (orientiert an den aktuell gültigen Richtlinien des American College of Medical Genetics and Genomics).
Pharmakogenetik
Die Pharmakogenetische Analyse detektiert genetische Veränderungen, die die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen. Betreffen genetische Varianten Proteine, die für die Verstoffwechslung von Substanzen zuständig sind, kann deren Verträglichkeit und Wirksamkeit stark verändert sein. Zu diesen Arzneistoffen zählen unter anderem Antidepressiva, Schmerzmittel, Neuroleptika, Chemotherapeutika, AIDS-Medikamente, Thrombosemedikamente, Anästhetika, Betablocker oder Statine.
Die verringerte Aktivität eines spezifischen Enzyms kann bei der Standarddosierung zu einem erhöhten Medikamentenspiegel führen, der nicht selten mit unerwünschten Nebenwirkungen einhergeht. Bei Medikamenten, die erst durch die Verstoffwechslung aktiviert werden, kann der therapeutische Effekt ganz ausbleiben. Ebenso führt eine erhöhte Enzymaktivität, aufgrund der daraus resultierenden erhöhten Abbaugeschwindigkeit des Arzneistoffes, zu einer unzureichenden Wirksamkeit der Therapie.
Bei der Option „Pharmakogenetik“ werden bekannte Varianten in 22 Genen analysiert, die an der Verstoffwechselung von Arzneimitteln beteiligt sind. Bei Vorkommen bestimmter Genvarianten kann der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin die Therapie individuell anpassen. Mithilfe der pharmakogenetischen Analyse können gravierende Nebenwirkungen minimiert sowie ein Versagen der Therapie vermieden werden.
Details zu den Genen und weitere Informationen zu Pharmakogenetik
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* Der Beispielbefund Epilepsie und Hirnentwicklungsstörungen stellt exemplarisch dar, wie ein Befund aufgebaut ist.
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