Genetische Diagnostik / Tumorerkrankungen

Tumorerkrankungen

Die genetische Tumordiagnostik liefert die Informationsgrundlage für die Behandlungswahl

Unser Diagnostik-Portfolio für Tumorerkrankungen

Erbliche Tumorerkrankungen

Analyse aller Gene, die mit erblichen Tumorerkrankungen assoziiert werden

CancerEssential® – Molekulare Pathologie

Routine-Tumordiagnostik für die häufigsten Tumorentitäten

CancerPrecision® – Umfassende Tumordiagnostik

Umfassende Diagnostik für eine zielgerichtete Behandlung Ihrer Patientinnen und Patienten

CancerNeo® – Tumor-Exom & -Transkriptom

Tumor-Exom-Analyse zur umfänglichen Ermittlung somatischer Mutationen

CancerNeo® – Identifikation von Neoantigenen

Identifizierung von Neoantigenen für die Entwicklung personalisierter Krebsimpfstoffe

CancerDetect® – Monitoring

Hochsensitive Identifikation therapierelevanter Varianten aus Liquid Biopsy mit geringem Tumorgehalt

Was ist eine genetische Tumordiagnostik?

Krebs entsteht als Folge eines abweichenden Zellverhaltens bezüglich Zellwachstum und Zellsterben basierend auf Veränderungen im Erbgut der Tumorzellen. Daher ist die genetische Tumordiagnostik ein wirkungsvolles Diagnoseinstrument zum Erkennen dieser genetischen Veränderungen, die nachfolgend eine Therapierelevanz haben können.

Eine umfangreiche Diagnostik ist die Grundvoraussetzung für das Verständnis der Erkrankung. Fragen wie „woher kommt der Tumor“ in Bezug auf eine Erblichkeit werden ebenso adressiert wie die Frage nach einer effizienten Therapiestrategie.

Auf der Grundlage der gewonnenen Informationen können Ärztinnen und Ärzte, Patientinnen und Patienten sowie deren Familienangehörige umfangreich betreuen.

Die genetische Diagnostik sollte frühzeitig integriert werden, denn umfassendes Wissen über die Erkrankung ist ein wesentlicher Schritt in der individualisierten Betreuung und Behandlung der Patientin, bzw. des Patienten.

Tumorentwicklung

Tumoren entstehen durch unerwünschte Veränderungen in den Genen. Diese sogenannten Mutationen geschehen meist zufällig und werden typischerweise durch die DNA-Reparatursysteme der Zelle korrigiert. Die Exposition gegenüber Karzinogenen, wie Tabakrauch oder UV-Strahlung, erhöht die Zahl der Mutationen. Diese erworbenen Mutationen werden als somatische Mutationen bezeichnet. Eine nicht korrekt reparierte Mutation kann zu Krebs führen. Krebsfördernde somatische Mutationen verursachen veränderte Proteinfunktionen, die in dysregulierten zellulären Prozessen resultieren. Zunächst fördern diese genetischen Veränderungen den Verlust der Wachstumskontrolle in den betroffenen Zellen während der Zellteilung. Weitere Mutationen führen zur Selektion von Zellklonen, die die Proliferation erfolgreich fortsetzen und ihre Sterblichkeitsrate senken. Im Verlauf der Tumorprogression häufen sich weitere Mutationen an und fördern die Streuung der Tumorzellen auf entfernte Organe (Metastasierung). Die somatischen Mutationen, die von Tumoren im Verlauf der Erkrankung erworben werden, sind individuell und unterscheiden sich nicht nur zwischen verschiedenen Tumorentitäten, sondern auch zwischen einzelnen Tumorerkrankten. Krebs ist also eine multifaktorielle und heterogene genetische Erkrankung.

NGS-basierte Onkogenetik – eine neue Ära der Tumorcharakterisierung

Die individuellen tumorspezifischen Mutationen helfen dem Tumor zu überleben, die Empfindlichkeit gegenüber der Behandlung zu verringern und eine Resistenz gegen therapeutische Wirkstoffe zu entwickeln. Um eine vielversprechende Behandlungsstrategie zu wählen, ist ein tiefer und genauer Einblick in die molekularen Grundlagen der einzelnen Tumoren erforderlich. Der Einsatz der so genannten Next Generation Sequencing (NGS) Technologie hat eine neue Ära in der Krebstherapie eingeleitet und bildet die Basis der personalisierten Präzisionsmedizin. Durch die NGS-Analyse können die onkologischen Behandlungen auf die genetischen Merkmale jeder Patientin und jedes Patienten und auf die Veränderungen des Tumors abgestimmt werden. Hiermit werden die Heilungschancen maximiert und die Schädigung des gesunden Gewebes minimiert (Morganti et al., 2020; Walter et al., 2020; Wu et al., 2020).

Die genetische Tumordiagnostik ist die Grundlage für die beste Therapiestrategie

Die genetische Analyse des Tumors ist für die Wahl der optimalen Behandlung von entscheidender Bedeutung. Je nach Art der zur Verfügung stehenden Tumorprobe sind unterschiedliche Untersuchungen möglich. Die folgende Tabelle vergleicht verschiedene molekulargenetische Untersuchungen auf Grundlage der jeweiligen Probenart.

CancerPrecision®

Vollständige molekulargenetische Untersuchung

CancerNeo®


Identifikation von Neoantigenen

CancerEssential®



Gezielte Analyse

CancerDetect®


Hotspot-Analyse / Monitoring
Probenart Solides Tumorgewebe / Liquid Biopsy Solides Tumorgewebe Solides Tumorgewebe Liquid Biopsy
Leistungsumfang > 700 Gene und Fusionen in > 30 Genen Vollständige Exom- und Transkriptom-Sequenzierung; HLA-Typisierung Krankheitsspezifische Gensätze mit insgesamt 54 Genen und ausgewählte Strukturvarianten in 9 Genen Hotspot-Regionen in 36 Genen (TP53 gesamte kodierende Region)
Vergleich mit normalem Gewebe
Detaillierte Auflistung von Medikamentenoptionen
Detektionsschwelle (Novel allele frequency, NAF) 5 % 5 % 5 % 0,25 %
Benötigtes Probenmaterial 50 ng DNA 50 ng DNA 50 ng DNA 20 ng DNA
Minimaler Tumorgehalt 20 % 20 % 20 % 1 %
SNV & INDELS
CNV
TMB
MSI ✓ (zusätzlicher Auftrag)
HRD
Fusionsgenanalyse / strukturelle Varianten (DNA-basiert)
Zusatzoption: RNA-basierte Fusionstranskriptanalyse (CancerFusion Rx) ✓(nur mit FFPE)
Neoantigen
Pharmakogenetische Varianten (Auswahl)
CHIP-Detektion
Darstellung von biologischen Signalwegen und des Coverage-Profils (Kopienzahlveränderungen)

Leistungsfähige Liquid-Biopsy-Analysen

Tumorprofiling durch einfache Blutprobe

Die Liquid-Biopsy-Analyse ist ein optimales alternatives Testverfahren in Fällen, in denen kein Tumorgewebe verfügbar ist, z. B. bei inoperablen Tumoren oder einem schlechten Patientenzustand. Die Grundlage der Liquid-Biopsy-Analyse ist zellfreie DNA (cfDNA), die von nekrotischen und apoptotischen Zellen in die Blutbahn abgegeben wird. Die zirkulierende cfDNA wird sowohl von normalen als auch von Tumorzellen freigesetzt. Der Anteil der vom Tumor stammenden cfDNA (zirkulierende Tumor-DNA/ctDNA) hängt von der Tumorentität, dem Stadium der Erkrankung, der Tumorlast und weiterer Faktoren ab und ist daher nicht bei jeder Patientin und jedem Patienten gleich. Da nur ein Bruchteil der zirkulierenden cfDNA aus dem Tumor stammt, sind hochsensitive Methoden erforderlich, um minimale ctDNA-Konzentrationen nachzuweisen. CeGaT hat umfangreiche Liquid-Biopsy-Panels, die zellfreie DNA untersuchen, entwickelt und validiert.

CancerPrecision® nutzt Liquid-Biopsy-Analysen, um ein vollständiges genetisches Profil des Tumors zu erstellen und damit die behandelnde Ärztin sowie den behandelnden Arzt bei der Wahl der Therapie zu unterstützen. Für diese Analyse ist ein Tumoranteil von mindestens 20 % erforderlich. Da der Anteil an ctDNA unter 20 % liegen kann, bietet CeGaT zudem ein duplex UMI*-basiertes Panel an. CancerDetect® weist Sequenzvarianten in den handlungsrelevanten, am häufigsten vorkommenden Treibermutationen mit einer Allelfrequenz über 0,25 % nach. Dieser hochsensitive Nachweis tumorspezifischer Biomarker stellt ein hervorragendes Werkzeug zum Monitoring des Therapieansprechens und der minimalen Resterkrankung dar. Aufgrund der hohen Sensitivität des Ansatzes ist ein falsch negativer Befund aufgrund eines geringen Tumorgehalts der Probe weitaus unwahrscheinlicher.

*Unique molecular identifier

Vorteile von Liquid-Biopsy-Analysen
  • Nicht-invasiv
  • Schnelle und präzise Diagnose
  • Echtzeitüberwachung von Therapien
  • Frühzeitige Erkennung von Wiederauftreten (Rezidiv) oder Fortschreiten der Erkrankung

Integration von genetischem Tumor-Profiling in das Patientenmanagement

Unsere somatischen Tumor-Analysen begleiten optimal – von der Diagnose bis zum Monitoring

Zeit ist bei der Behandlung von Krebspatientinnen und Krebspatienten kostbar. Je früher Krebs erkannt wird und je früher eine wirksame Behandlung erfolgt, desto höher ist die Chance auf Heilung. Wenn man die molekularen Details des Tumors frühzeitig erkennt, ermöglicht dies eine wirksame Behandlung in einem frühen Stadium. Die beste Strategie ist ein detaillierter diagnostischer Ansatz, der auch unsere CancerPrecision®-Analyse beinhaltet, um die genetischen Veränderungen des Tumors zu untersuchen. Anschließend werden alle Ergebnisse in einem interdisziplinären molekularen Tumor-Board (MTB) besprochen. Auf der Grundlage aller verfügbaren Informationen über den Tumor (und über die Patientin oder den Patienten) entscheidet dieses Gremium über die erfolgversprechendste Behandlungsstrategie.
Schließlich wird eine individualisierte Therapie angewandt und der Erfolg der Therapie während der Behandlung kontrolliert. Je nach Einzelfall sollte das Monitoring auch genetische Marker enthalten, wie unsere CancerDetect® Analyse, um Resistenzmechanismen oder Rezidive frühzeitig zu erkennen.

Unsere Akkreditierungen

Verbindliche Standards gewährleisten die Qualität unserer Arbeit: Unsere Laborleistung ist nach CAP/CLIA und DIN EN ISO 15189 akkreditiert. Weitere Akkreditierung  und Zertifizierungen finden Sie hier.

Logo CAP/CLIA
DAkkS Logo

Schauen Sie sich auch gerne folgende Bereiche an

Allgemeine Informationen

Finden Sie hier alle wichtigen Informationen, die für die Beauftragung einer genetischen Diagnostik relevant sind.

Fachpublikationen

Finden Sie hier alle unsere Fachpublikationen, damit Sie sich über neuste Ergebnisse informieren können.

Kontaktieren Sie uns

Sie haben noch eine Frage oder Interesse an unserem Service?

Diagnostik-Support

Wir unterstützen Sie auf Wunsch bei der Auswahl der diagnostischen Strategie – für jede einzelne Patientin und jeden einzelnen Patienten.

Das Diagnostic-Suppert Team der CeGaT unterstützt sie gerne bei der Auswahl der besten genetischen Untersuchungen für Ihre Patienten