Strukturelle Anomalien bei Föten werden in bis zu 3 % aller Schwangerschaften durch eine Routine-Ultraschalluntersuchung im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge entdeckt.1 Aufgrund der begrenzt verfügbaren phänotypischen Informationen, die durch eine Ultraschalluntersuchung ermittelt werden können, gestaltet es sich schwierig, eine Diagnose hinsichtlich einer Krankheitsprognose zu stellen. Die pränatale ExomeXtra®–Analyse hilft in solchen Fällen bei der Identifizierung der genetischen Ursache einer Krankheit.
Das Exom umfasst alle proteinkodierenden Regionen (Exons) der etwa 23.000 Gene im menschlichen Genom. Obwohl das Exom nur etwa 2 % des gesamten Genoms ausmacht, befinden sich etwa 85 % aller bekannten krankheitsverursachenden Varianten in Exons. Darüber hinaus deckt unser hauseigenes Exom-Design auch mehr als 46.000 nicht-kodierende Varianten ab, die in den Datenbanken HGMD und ClinVar als krankheitsrelevant beschrieben sind.
Wir untersuchen auch auf bestimmte pränatale Infektionen im Rahmen unseres firmeneigenen Designs, z. B. auf Toxoplasmose, Varizellen, Zytomegalie, Fifth Disease und Syphilis, sowie auf Erreger wie Herpes Simplex 1 und 2. Solche Infektionen können abnorme Ultraschallbefunde verursachen und schwerwiegende, in manchen Fällen lebensbedrohliche, Folgen für den Fötus haben. Da diese Infektionen nicht genetisch bedingt sind, können sie mit handelsüblichen Exom- Sequenzierungs-Kits nicht nachgewiesen werden.
Sie sind in Deutschland versichert? Unsere Kolleginnen und Kollegen vom Zentrum für Humangenetik Tübingen beraten Sie gerne!
Was wir Ihnen mit diesem Service bieten
Unser Versprechen an Sie
Service Details
Unser umfassender medizinischer Bericht beinhaltet:
- Varianten mit klinischer Relevanz (ACMG Klasse 4,5) – mehr Informationen
- Genomweiter Nachweis von Kopienzahlveränderungen (CNVs) sowie die Analyse des mitochondrialen Genoms – mehr Informationen
- Interpretation und Klassifizierung von Varianten auf der Grundlage der ACMG-Leitlinien
- Evaluierung der genetischen Relevanz für die Familienplanung
- Empfehlungen für das klinische Krankheitsmanagement und falls erforderlich weitere Tests
Zusätzliche Dienstleistungen:
- ACMG Gen-Panel — mehr Informationen
- Pharmakogenetik — mehr Informationen
- HLA-Typisierung — mehr Informationen
Beispielbefund
Unsere Standaranforderungen für Proben
Für den Fötus:
- Fruchtwasser (nativ oder kultiviert)
- Chorionzotten (nativ oder kultiviert)
- extrahierte fetale DNA
- Abortmaterial
Für die Eltern:
- 1 ml – 2 ml EDTA-Blut (empfohlene Probenart)
- genomische DNA (1 µg – 2 µg)
- DBS-Karten, Wangenabstriche oder Speichel sind ebenfalls möglich
Hier finden Sie weitere Informationen zum sicheren Versand Ihrer Probe.
Andere Probentypen sind möglich — bitte kontaktieren Sie uns unter diagnostic-support@cegat.de. Bei pränatalen Tests benötigen wir immer eine Probe der Mutter, um auf eine mütterliche Zellkontamination (MCC) zu testen. Gerne beantworten wir auch Ihre Fragen und unterstützen Sie bei der Auswahl des am besten geeigneten Probenmaterials.
Pränatale Diagnostik – mit und ohne auffälligen Ultraschallbefund
Die Exome der Eltern und der Indexpatientin, bzw. des Indexpatienten werden sequenziert, um eine vergleichende Analyse zu ermöglichen. Von 500 Analysen, von Schwangerschaften mit auffälligem Ultraschallbefund, konnten wir durch diese Methode bei 38 % die krankheitsverursachende Veränderung identifizieren.2 Inzwischen ist unsere Kohorte auf deutlich über 1.500 Fälle angestiegen.
Diagnostik – mit auffälligem Ultraschallbefund:
Prenatal ExomeXtra® wird eingesetzt, um die genetische Ursache einer Erkrankung in einem Fötus mit auffälligem Ultraschallbefund zu ermitteln. Zusätzlich untersuchen wir das Risiko schwerer gesundheitlicher Komplikationen in den Lebensphasen eines Kindes. Die Analyse der Exome des Fötus sowie beider Elternteile (Trio-Exom-Diagnostik) ermöglicht eine vergleichende Analyse und erhöht die Wahrscheinlichkeit krankheitsverursachende Varianten zu identifizieren.
Die pränatale ExomeXtra®-Diagnostik ermöglicht die Erkennung von Varianten, die sich beispielsweise auf den Stoffwechsel auswirken und bietet die Möglichkeit, eine Behandlung unmittelbar nach der Geburt einzuleiten. Unsere einzigartige Analysemethode ermöglicht ebenso die Detektion von Varianten mit Imprinting-Effekten, variabler Expressivität und reduzierter Penetranz.
Diagnostik – ohne Ultraschallbefund:
Prenatal ExomeXtra® kann auch durchgeführt werden, falls pränatale Ultraschalluntersuchungen unauffällig sind. Eine Studie von Sukenik-Halevy et al. zeigt, dass mehr als 50 % der Fälle mit postnatalen neurokognitiven Störungen keine pränatalen Ultraschallanomalien aufwiesen.3
In Kooperation mit führenden Expertinnen und Experten der pränatalen, klinischen Humangenetik, haben wir ein umfassendes Panel mit über 2.000 Genen (siehe Einsendeformular) zusammengestellt, die mit schweren, früh auftretenden Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Nach der Trio-Exom-Analyse und -Filterung prüfen wir alle Gene im Panel auf pathogene und wahrscheinlich pathogene Varianten (ACMG-Klasse 4, 5), die mit schweren, früh auftretenden Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.
Pathogene und wahrscheinlich pathogene Varianten außerhalb dieses Gen-Panels werden von unseren Expertinnen und Experten bezüglich der klinischen Relevanz diskutiert. Varianten, die zu schweren, frühkindlichen Erkrankungen führen, werden berichtet. Dadurch berücksichtigen wir jederzeit die neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Extra aufschlussreiche Ergebnisse
Das Exom umfasst alle proteinkodierenden Regionen (Exons) der etwa 23.000 Gene im menschlichen Genom. Obwohl das Exom nur etwa 2 % des gesamten Genoms umfasst, wurden etwa 85 % aller bekannten krankheitsverursachenden Varianten in Exons gefunden. Darüber hinaus umfasst unser Exom-Design auch mehr als 46.000 nicht-kodierende Varianten, die in den Datenbanken HGMD und ClinVar als krankheitsrelevant beschrieben sind. Zusätzlich untersuchen wir das Risiko schwerer gesundheitlicher Komplikationen in den frühen Lebensphasen eines Kindes. Das Screening auf Varianten außerhalb des beschriebenen Phänotyps ermöglicht die Entdeckung von Varianten, die sich beispielsweise auf den Stoffwechsel auswirken, und bietet die Möglichkeit, unmittelbar nach der Geburt einzugreifen.
Unsere einzigartige Analysestrategie berücksichtigt häufig übersehene Aspekte, wie z. B. leicht betroffene Eltern
Die standardmäßige Trio-Exom-Diagnostik basiert auf der Annahme, dass beide Eltern nicht betroffen sind. Diese Filterung lässt außer Acht, dass einige Eltern zum Beispiel nur leicht betroffen sind, was zu falsch negativen Befunden führen würde. Wir kompensieren diese Situationen mit einer einzigartigen Analysestrategie, die es uns ermöglicht, Fälle zu lösen, in denen der Phänotyp verursacht wird durch Varianten in Genen mit:
- reduzierter Penetranz
- variabler Expressivität
- Imprinting-Effekt
Darüber hinaus werden Varianten im mitochondrialen Genom ausgewertet, sofern der Phänotyp auf mitochondriale Erkrankungen hinweist. Bei der Pränataldiagnostik ist die Analyse der mtDNA immer mit eingeschlossen.
Referenzen
1 Edwards, L. & Hui, L. First and second trimester screening for fetal structural anomalies. Seminars in fetal & neonatal medicine 23, 102–111; 10.1016/j.siny.2017.11.005 (2018).
2 Gabriel, H. et al. Trio exome sequencing is highly relevant in prenatal diagnostics. Prenatal diagnosis 42, 845–851; 10.1002/pd.6081 (2022).
3 Sukenik-Halevy, R. et al. The prevalence of prenatal sonographic findings in postnatal diagnostic exome sequencing performed for neurocognitive phenotypes: A cohort study. Prenatal diagnosis 42, 717–724; 10.1002/pd.6095 (2022).
Weitere Informationen
Pränatale Trio-Exom-Sequenzierung klärt Ultraschallanomalien mit einer Lösungsrate von 38 % auf. Weiterlesen
Wir identifizieren krankheitsverursachende Veränderungen im Fötus
Webinar: Lernen Sie wie wir Ihnen dabei helfen können, komplexe Patientenfälle zu lösen
Hinweis: Das Webinar ist nur in englischer Sprache verfügbar.
Webinar: Besser als Exom, smarter als Genom
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