Die genetische Ausstattung eines Menschen kann die Wirkung und Verträglichkeit von Arzneimitteln beeinflussen. Mit diesem Zusammenhang beschäftigt sich die Pharmakogenetik.
Durch unsere Vorsorgepanel können wir feststellen, was bei ratsuchenden Personen im Rahmen von medikamentösen Therapien hierbei beachtet werden sollte. Dies kann die behandelnden Ärztinnen und Ärzte bei der Wahl der individuell passenden Dosis unterstützen.
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Was ist Pharmakogenetik?
Die Pharmakogenetik befasst sich mit genetischen Veränderungen, die die Wirkung von Arzneimitteln beeinflussen (Abbildung 1). Es wird also untersucht, wie viel eines Wirkstoffes der oder die Einzelne benötigt, um eine gewisse Wirkung zu erreichen.
Genetisch bedingte Veränderungen in Proteinen, die für die Aufnahme, die Verteilung, den Stoffwechsel und die Ausscheidung von Substanzen zuständig sind, können einen enormen Einfluss auf die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Vielzahl von Arzneimitteln haben.
Zu den Arzneistoffen, die in Patientinnen und Patienten individuelle Reaktionen hervorrufen, gehören unter anderem Antidepressiva, Schmerzmittel, Neuroleptika, Chemotherapeutika, AIDS-Medikamente, Thrombosemedikamente, Anästhetika, Betablocker, oder Statine.
Medikamente werden im Körper meist in der Leber von bestimmten Proteinen, sogenannten Enzymen, abgebaut. Enzyme sind biochemische Katalysatoren, welche die Umwandlung von Stoffen begünstigen können — in diesem Fall die Verstoffwechselung von Medikamenten.
Bei einer geringeren oder fehlenden Aktivität eines spezifischen Enzyms kann der Abbau des Wirkstoffs verlangsamt sein und die Standarddosierung zu einem erhöhten Medikamentenspiegel führen (Abbildung 2). Das wiederum kann unerwünschte Nebenwirkungen bis hin zur Toxizität auslösen. In diesem Fall sollte eine geringere Dosis des Medikaments erwogen werden. Auf der anderen Seite kann durch fehlende Enzymaktivität bei Medikamenten, die erst durch die Verstoffwechselung im Organismus aktiviert werden, der therapeutische Effekt ausbleiben. Auch eine stark erhöhte Enzymaktivität kann beispielsweise durch einen schnellen Abbau des Wirkstoffs zu einem unzureichenden Ansprechen auf eine Therapie führen. In diesen Fällen sollte eine höhere Dosis des Medikaments in Betracht gezogen werden.
Das bestmögliche Wirken eines Medikaments liegt also bei einem Optimum in einem Zwischenbereich, den man auch als therapeutischen Bereich bezeichnet. Die entsprechende individuelle Dosis sollte also an die Stoffwechselrate des Patienten angepasst sein, um diesen therapeutischen Bereich zu treffen.
Abbildung 2: Gewisse Medikamente wirken nicht bei allen Menschen gleich. Je nach genetischer Variation funktionieren Enzyme im Medikamentenstoffwechsel unterschiedlich. Dies kann zur Folge haben, dass der Körper ein Medikament schneller oder langsamer abbaut. Dadurch kann es zu einer Über- oder Unterdosierung kommen, was zu einer verringerten Wirkung oder unerwünschten Nebenwirkungen führen kann.
Erfahrungsbericht
Isabel T., 42 Jahre
Lebensstil: Bewusstsein für Gesundheit
Ergebnis: Für Isabel T. wurde ein pharmakogenetisches Profil erstellt, das Auskunft darüber gibt, wie sie verschiedene Medikamente verstoffwechselt. Unter anderem wurde der Genotyp SLCO1B1*1/*5 analysiert. Dieses Merkmal erhöht die Wahrscheinlichkeit gewisser Nebenwirkungen z. B. bei der Therapie mit Statinen (Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels).
Konsequenz: Isabel T. ist durch die genetische Prävention sensibilisiert für zukünftige Therapien und die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt kann ggf. Anpassungen der aktuellen Medikation vornehmen.
“Durch die Pharmakogenetik-Analyse kenne ich nun mein Risiko, Nebenwirkungen von Statinen zu bekommen. Falls ich später mal meinen Cholesterinspiegel mit Medikamenten senken muss, weiß meine Hausärztin schon was bei der Wahl des Medikaments und der Dosis beachtet werden muss.”
Wie funktioniert die genetische Risikobestimmung?
Mit dem genetischen Vorsorgepanel wird im Modul „Pharmakogenetik“ die genetische Zusammensetzung in 21 Genen analysiert, die am Stoffwechsel von Arzneimitteln beteiligt sind. Entsprechend dem pharmakogenetischen Profil kann die behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt die Wirkstoffdosis individuell anpassen. Das Risiko für gravierende Nebenwirkungen sowie ein Versagen der Therapie kann dadurch gesenkt werden.
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